Galerie des Lebens

Wir behandeln Dinge in unserem Leben wie Bilder. Manche gefallen uns besonders gut, andere mögen wir nicht anschauen. Einige sind schon fertig gemalt – ein abgeschlossenes Kapitel – andere wiederum sind noch unfertig oder wurden gerade erst begonnen. Das Ergebnis bleibt bis zum Schluss spannend. Und es gibt Bilder, die wünschen wir uns ewig weiter zu malen, weil wir meinen, es könnte keine schöneren geben…

…doch sobald sich ein einziger unschöner schwarzer Farbklecks darauf zeigt, sind wir so traurig, dass wir die Hoffnung auf ein schönes Bild schon aufgeben wollen.

 

Andere Bilder mit immer mehr schwarzen Klecksen, die sich hässlich ausbreiten, und auf denen jegliche Farbe schon grau wirkt, haben sich bereits so sehr in unser Leben geklinkt, dass wir meinen, ohne sie wäre es noch farbloser – und so suchen wir nach diesem einen übrig gebliebenen Farbklecks, der umgeben vom Schwarz doch so deutlich positiv wirkt, dass wir uns an seinem Hoffnungsschimmer festklammern.

 

Wenn so etwas geht, warum malen wir auf den wunderschönen Bildern unseres Lebens nicht Blumen um die schwarzen mickrigen Kleckse, malen gelbe Streifen drüber, so dass sie zu kleinen dicken Hummeln werden, die uns daran erinnern, wie wir an unserem Glück gearbeitet haben?

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